Vom "Guten Sterben"
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Darstellung des Datensatzes

Der grundlegende Datensatzes

Der unserer Forschung zugrunde liegende Datensatz setzt sich aus insgesamt 151 Interviews, 22 Beobachtunsprotokollen und 9 Fallvignietten zusammen. Diese wurden in sieben Hospizen und Palliativstationen erhoben. Die interviewten Personengruppen umfassten hierbei sowohl die Ärzteschaft, Pflege, therapeutische Fachkräfte als auch die Seelsorge, Sozialarbeit, Verwaltungsebene und ehrenamtliche Hospizhelfer. Zudem wurden die Bewohner selbst sowie ihre Angehörigen befragt.

Alle Personen stimmten einer Teilnahme zu und erhielten schriftliche Informationen hinsichtlich des Studienhintergrunds, der angewandten Methode und des Datenschutzes. Mit Hilfe eines halb-strukturierten Leitfadens wurden die Personen zum Arbeitsalltag und typischen Tagesabläufen befragt. Anschließende Nachfragen fokussierten die Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team, den Kontakt zu anderen Personengruppen oder die Thematisierung negativer wie positiver Situationen und Erlebnisse. Die Dauer der Interviews betrug zwischen 40 und 80 Minuten. Die erhobenen Daten wurden dabei aufgezeichnet und transkribiert.

Zusätzlich erfolgte eine teilnehmende Beobachtung. Die daraus generierten 22 Beobachtungsprotokolle bezogen sich auf professionelle Fall- und Teambesprechungen, Übergaben und den praktischen Arbeitsalltag.

Fallvignetten

Abschließend ließen sich aus dem Datenmaterial 9 Fallvignietten erstellen, welche eine weitere Beobachtungs- und Interpretationsgrundlage bildeten.

Mit Hilfe von Fallvignetten als methodisches Instrument wird es möglich, den subjektiven Handlungssinn in imaginierten Situationen deutlicher herauszustellen und festzuhalten. Prozesse, in denen Akteure ihre soziale Wirklichkeit herstellen, werden so nachvollziehbarer.

„Vignetten liefern die rudimentäre Version eines Falls, die erst unter dem pro-
fessionellen Blick und unter dem fallkonstruierenden Zutun eines professio-
nals seine ‚geschlossene Gestalt‘ erhält, indem er im Kontext der spezifischen
Relevanz- und Beobachtungsmuster der Profession/eines Professionellen typisiert
und in den Zustand eines bearbeitbaren Falls transformiert wird“ (Schnurr 2003,
S. 394, Hervorhebung im Original).

Im Rahmen unserer Forschung eröffnen die fallspezifischen Vignetten einen Zugang zu verschiedenen Perspektiven und Akteurskonstellationen innerhalb eines organisatorischen Settings. So wurde beispielsweise das Datenmaterial der Angehörigen, Seelsorger, Pflegekräfte, Ärzte und Therapeuten – auf je spezifische Patientenfälle hin bezogen – in geschlossenen Fallvignetten dargestellt. Diese bieten so eine wissenschaftliche Beobachtungsmöglichkeit von Perspektivenvielfalt und -differenz.

 


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